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Webdesign-Trends 2016

Kai Wermer
von
Kai Wermer
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28.1.2016

Das Webdesign-Jahr 2015 liegt hinter uns. Zeit, es Revue passieren zu lassen und zu überlegen was 2016 und vielleicht darüber hinaus auf uns zukommt.


Wie erwartet wurde der responsive Ansatz bei der Konzeption von Websites zum etablierten Standard bei jedem professionellen Dienstleister. Große Bilder oder Videosequenzen zum Einstieg in voller Bildschirmbreite haben so gut wie überall im Web die Aufmerksamkeit des Nutzers erregt und ihn zum Verbleiben animiert. Versteckte Navigationsmenüs und das sogenannte “Hamburger-Menü” mit drei oder mehr horizontalen Linien half bei der Vereinfachung vieler Hauptnavigationen auf wenige wichtige Punkte, um komplexere Navigationsstrukturen erst im zunächst versteckten Menü zu offenbaren. One-Pager mit teilweise sehr langen Scroll-Strecken sind zu einer beliebten Alternative für Startseiten und Produkt- und Prozessdarstellungen geworden.


Interessant ist der Ansatz mit Scrolling kreativ umzugehen, so sieht man immer mehr, dass nur bestimmt Bereiche einer Website bewegt werden und andere Bereiche sich in Abhängigkeit zum “Haupt-Scrollvorgang” bewegen.

Intelligentes Scrollen


Wir haben gesehen, dass vielerorts das überholte skeuomorphistische Design zunächst durch Flat-Design ersetzt wurde. Willkommen war den Designern Googles neues “Material Design”, das durch gewisse naturnahe Effekte wie Schatten den Extrem-Minimalismus des Flat-Design abmilderte. Die sogenannte Kachel-Optik ist - wie zu erwarten war - heute zu einer akzeptierten Darstellungsform geworden. Besonders, um z. B. auf Startseiten Einblicke in komplexe und heterogene Inhalte zu ermöglichen und dem Nutzer den Eindruck eines contentreichen Angebotes zu vermitteln. Immer mehr verbreiten sich außerdem sogenannte Full-Screen-Forms (bildschirmfüllende Formulare), welche die volle Aufmerksamkeit auf den Eingabeprozess lenken und kombiniert mit Animationen das Ausfüllen zum Vergnügen machen.

Bildschirmfüllendes Formular

Mit der Einführung des Material-Design-Ansatzes hat Google zwar UI-Animationen nicht erfunden, aber durch intelligenten Einsatz im User-Interface (um Ergonomie und Flüssigkeit der Nutzung zu verbessern) mit Sinn gefüllt. Animationen werden heute weniger zur “Effekthascherei” eingesetzt als zur Unterstützung des Nutzungserlebnisses und zum besseren Verstehen von Inhalten und Zusammenhängen. Zum Beispiel sieht man immer kreativere und oft animierte “Hover-States”, die dem Nutzer mehr Feedback bei der Nutzung geben.

Beispiele für animierte Hover-States:

All dies hat leider auch dazu geführt, dass sich viele moderne Websites in Aufbau und Machart ähneln. Parallaxisches Scrollen wurde sogar so gern verwendet, dass der Effekt heute schon als überstrapaziert gilt. Auch sehr intensiv eingesetzte Techniken zur Microconversion wie das omnipräsente Popups von Nutzer-Aufforderungen (z.B. zum Registrieren) sind heute nahezu gefürchtet und werden zukünftigt hoffentlich mit mehr Bedacht eingesetzt werden. Die Popularität von Onepagern und die Gewöhnung der Nutzer an langes Scrollen besonders auf mobilen Devices hat leider auch zu sehr langen Seiten geführt. Viele Kreative fordern daher: weniger Scrollen!

Ähnlichkeit in Aufbau und Interface muss jedoch nicht unbedingt etwas schlechtes sein. Die Art, wie wir heute Websites nutzen, hat sich verändert und die Interfacemuster, die sich daraufhin entwickelt haben sind inzwischen (aus-)gereift. Hier muss nicht mehr das Rad neu erfunden werden, Websites die ähnliche Zwecke erfüllen und ähnliche User ansprechen, sehen eben ähnlich aus.

2016 bringt nicht wirklich neue Techniken oder Technologien. Da sich die äußere Form von Websites wohl noch mehr angleichen wird, sollte mehr Wert auf Einzigartigkeit bei der Erstellung von Content jeder Art gelegt werden. Mehr Aufwand bei der Erstellung von Fotos, Grafiken, Videos etc. erlauben es, durch höhere visuelle Qualität hervorzustechen. Das Jahr 2016 könnte also zum “Year of Content Quality” werden und wir als Uhura sind auch schon fleißig am Werk!

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