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Amazon, Zalando, Otto – diese Namen stehen im privaten Alltag längst für den digitalen Einkauf. Geschäftskunden erwarten heute die gleiche digitale Experience und Effizienz wie Privatverbraucher – allerdings mit ganz eigenen Anforderungen an Komplexität und Integration.
Wie stark der Markt aktuell und auf längere Sicht wächst, zeigen die Studien: Laut Prognosen der US International Trade Administration wird der weltweite E-Commerce-Umsatz im B2B-Sektor bis 2026 auf rund 36 Billionen US-Dollar steigen. Das Potenzial für B2B-Unternehmen ist also enorm. Trotzdem lassen die meisten ihre Chance liegen.
Haben Sie schon darüber nachgedacht, Ihren Online-Vertrieb zu optimieren? Wir zeigen Ihnen, was Sie dafür tun können – und was Sie beachten sollten.
Der entscheidende Unterschied zwischen B2C und B2B liegt in der Komplexität der Geschäftsbeziehungen. Während B2C-Systeme auf einheitliche Preise, schnelle Kaufentscheidungen und emotionale Anreize setzen, bewegen sich B2B-Käufer in einem deutlich anspruchsvolleren Umfeld. Hier dominieren individuelle Preisstrukturen, mehrstufige Freigabeprozesse und kundenspezifische Produktsortimente.
Trotz dieser Komplexität erwarten Geschäftskunden heute dieselbe Benutzerfreundlichkeit wie im B2C – allerdings angepasst an ihre individuellen Anforderungen. Sie wünschen sich nahtlose Integration in bestehende Systeme, automatisierte Bestellprozesse und eine intuitive Bedienung, auch bei komplexen Abläufen.
Weltweit werden laut Gartner bis Ende 2025 rund 80 Prozent aller B2B-Verkaufsinteraktionen – von der ersten Kontaktaufnahme bis zur Bestellung – über digitale Kanäle stattfinden. Neueste verfügbare Marktdaten bestätigen diesen Trend: In den USA wuchs der B2B-E-Commerce 2024 um 8 Prozent auf 2,43 Billionen US-Dollar an, getrieben vor allem durch Self-Service-Portale und B2B-Marktplätze.
In Deutschland wurden laut dem Marktforschungsinstitut IFH Köln im Jahr 2023 1,67 Billionen Euro im B2B-Online-Handel umgesetzt. Nur 427 Milliarden Euro davon entfielen auf moderne B2B-Online-Shops, Websites und Marktplätze – der Rest wurde weiterhin über klassische EDI-Prozesse (elektronischer Datenaustausch) abgewickelt. Eine weitere Studie ergab: 35 Prozent der befragten B2B-Unternehmen betrieben zu diesem Zeitpunkt bereits einen eigenen Marktplatz, weitere 48 Prozent planten diesen Schritt.
Drei wichtige Erkenntnisse:
Die Kunden verhalten sich dabei mehr als anspruchsvoll: 75 Prozent der B2B-Kunden wechseln den Anbieter, wenn ein Wettbewerber das bessere digitale Einkaufserlebnis bietet. Dieses lässt meist zu wünschen übrig: Laut Sapio Research haben 94 Prozent der B2B-Käufer Probleme mit der Online-Kundenerfahrung – jede zweite E-Commerce-Website erfüllt ihre Erwartungen nicht vollständig.
Was heißt das konkret für Ihr Unternehmen? Da bei potenziellen Neukunden ein großer Bedarf an ansprechenden E-Commerce-Lösungen besteht, können Sie sich durch gezielte Maßnahmen – wie der Entwicklung eines Self-Service-Portals –und eine intuitive User Experience von einem Großteil Ihrer B2B-Konkurrenz absetzen. Dafür brauchen Sie eine geeignete E-Commerce-Plattform.
Der Markt bietet heute eine Vielzahl an Plattformen für B2B-Onlineshops. Wir haben drei Beispiele für unterschiedliche Anforderungen für Sie herausgepickt.
Shopify: Die SaaS-Lösung überzeugt mit schneller Einrichtung und intuitiver Bedienung. Ideal für Unternehmen, die im Großhandel aktiv sind und zügig skalieren möchten. Dank Multi-Channel-Funktionalität und Headless-Architektur ist die Performance hoch – bei sehr komplexen B2B-Prozessen stößt das System jedoch an seine Grenzen.
WooCommerce: Auf WordPress basierend, bietet WooCommerce als Open-Source-Lösung hohe Flexibilität. Die starke Community und einfache Content-Integration machen es besonders für kleine und mittelständische Unternehmen attraktiv. Bei komplexeren Anforderungen kann jedoch die Performance limitiert sein.
Adobe Commerce: Die Enterprise-Lösung für internationale, komplexe B2B-Onlineshops. Mit modularer Architektur und umfassender Funktionalität bietet sie höchste Anpassbarkeit – allerdings auch einen hohen technischen und finanziellen Aufwand.
1. Benutzerzentrierte Komplexität: B2B-Prozesse sind oft vielschichtig – die Nutzeroberfläche darf es nicht sein. Guided-Selling-Funktionen, klare Nutzerführung und mobile Optimierung sorgen dafür, dass selbst komplexe Bestellungen intuitiv abgewickelt werden können.
2. Individualisierung als Grundprinzip: Jeder Geschäftskunde ist anders. Systeme müssen flexible Preisstaffeln, kundenspezifische Sortimente und spezielle Zahlungsbedingungen problemlos abbilden können. Standardlösungen geraten hier schnell an ihre Grenzen.
3. Nahtlose Systemintegration: Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Anbindung bestehender Systeme. ERP-, CRM- und PIM-Systeme müssen nahtlos kommunizieren, um Datenflüsse zu automatisieren und eine konsistente Customer Journey zu gewährleisten.
Digitale Shopsysteme und Onlineshop-Softwares revolutionieren nicht nur Prozesse – sie verändern die Art, wie Geschäftsbeziehungen funktionieren. Wiederkehrende Bestellungen laufen automatisch, individuelle Angebote entstehen online, komplexe Freigaben werden digital. Das Ergebnis: Vertriebsteams gewinnen Zeit für echte Beratung und strategische Partnerschaften.
Gleichzeitig liefern Kundendaten, Warenkorbanalysen und Bestellhistorien wertvolle Insights für personalisierte Angebote. Subscription-Modelle schaffen planbare Umsätze und stärkere Kundenbindung. Unternehmen sollten sich zudem die Frage stellen: Ist bspw. Headless Commerce für uns interessant – ein Ansatz, bei dem das Frontend eines Onlineshops von der Backend-Logik (Warenwirtschaft, Bestellabwicklung) getrennt wird? Die Plattformwahl wird zur strategischen Entscheidung – wer jetzt richtig investiert, verschafft sich entscheidende Vorteile.
Noch Potenzial erkannt? Sollten Sie Ihren B2B-Vertrieb weiter digitalisieren wollen und über eine E-Commerce-Lösung und -Anwendung nachdenken: Uhura Digital hilft von der Konzeption, dem Design und der Implementierung bis hin zum B2B-Digitalmarketing. Rufen Sie einfach mal an.